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Feinsteinzeug und Feinsteinboden nach einer Grundreinigung in einem Autohaus

REINIGUNG VON FEINSTEINZEUGFLIESEN

Die Reinigung von offenporigen Feinsteinzeugfliesen kann für Gebäudereinigungsprofis mitunter eine echte Herausforderung darstellen. Selbst bei korrekter Anwendung aller Reinigungsmethoden und -techniken können unerwünschte Effekte wie Vergrauungen auftreten. Im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen, bei denen solche Probleme oft als deutlich abgegrenzte Laufstraßen erscheinen, zeigen sich Vergrauungen auf Feinsteinzeugfliesen oft homogen und ziehen sich über die gesamte Fläche. Diese Vergrauungen fallen oft erst bei unerwarteten Ereignissen auf, beispielsweise wenn Reinigungslösung verschüttet wird. In solchen Fällen löst das geeignete Reinigungsmittel vorhandene Verschmutzungen an, die dann leicht entfernt werden können. In unserem heutigen Blogbeitrag werden wir Ihnen einige bewährte Tipps zur effektiven Unterhaltsreinigung von Feinsteinzeugfliesen ohne Oberflächenvergütung vorstellen. 

Welche Methode ist die richtige?

Feinsteinzeugfliesen weisen aufgrund ihres Herstellungsprozesses winzige Poren auf ihrer Oberfläche auf. Die effiziente Reinigung von unglasierten Feinsteinzeugfliesen mit mikroporöser Oberfläche erfordert spezielle Reinigungsmethoden. Glasierte Feinsteinzeugfliesen hingegen können problemlos mit herkömmlichen Verfahren behandelt werden.

Gewöhnliche Reinigungsmethoden erweisen sich oft als ungeeignet für die Pflege von Feinsteinzeugbelägen. Aufgrund der einzigartigen Oberflächeneigenschaften, insbesondere der Mikroporen, ist es von entscheidender Bedeutung, die verwendeten Reinigungsmethoden an die Bedürfnisse der Fliesen anzupassen. Eine wichtige Anforderung an solche Verfahren besteht darin, die Entstehung von Vergrauungen weitestgehend zu verhindern. In den meisten Fällen tritt diese unerwünschte Vergrauung aufgrund einer falschen Kombination von Reinigungsmitteln und ungeeigneten Reinigungstechniken auf.

Reinigung von Feinsteinzeugfliesen

Welches Reinigungsmittel für Feinsteinzeugfliesen?

In Bezug auf die chemische Reinigung von Feinsteinzeugbelägen gibt es einige wichtige Überlegungen zu berücksichtigen. Grundsätzlich können herkömmliche Reinigungsmittel verwendet werden, ohne dass sie Feinsteinzeug beschädigen, sei es stark saure oder stark alkalische Reiniger (Beachten Sie jedoch, dass Fugenmassen nicht immer resistent gegen diese Mittel sind). Es gibt jedoch Ausnahmen, wie Reiniger mit Silikatanteilen, die bei langer Einwirkung oder Trocknung auf der Fliese Schäden verursachen können, sowie flusssäurehaltige Produkte, die die Fliese direkt angreifen. In der Gebäudereinigung werden häufig Reinigungsmittel verwendet, die Tenside enthalten, insbesondere in der Unterhaltsreinigung und der Grund- oder Intensivreinigung. Tensidhaltige Reinigungsmittel lösen Schmutz und emulgieren Schmutzpartikel in der Reinigungslösung (Reinigungsflotte). Sie verbessern die Benetzungsfähigkeit der Reinigungslösung, verringern die Oberflächenspannung des Wassers und fördern die Kapillarität. Dies ermöglicht es der Reinigungslösung, in kleinste Spalten, Kapillaren und Poren einzudringen. Tenside sorgen dafür, dass Schmutz effektiver durchdrungen und von der Oberfläche entfernt wird, um in der Schmutzflotte abtransportiert zu werden. Grundsätzlich sind dies positive Eigenschaften. Jedoch kann dies bei Feinsteinzeug zu einem Problem führen, da die Reinigungslösung auch in die Mikroporen der Fliesenoberfläche eindringen kann. Dies führt dazu, dass geringfügige Rückstände von Tensiden in diesen Poren verbleiben können, nachdem das Wasser verdunstet ist. Diese Rückstände haben die Eigenschaft, feinste Staubpartikel zu binden (adhäsive Wirkung von Tensiden). Zudem werden bereits gelöste Schmutzpartikel in die Poren transportiert, die nach dem Verdunsten des Wassers als feste Rückstände in den Poren verbleiben. Dies führt allmählich dazu, dass Feinsteinzeugbeläge nach dem Trocknen der tensidhaltigen Reinigungslösung vergrauen. Da dieser Prozess schleichend ist, fällt er in den ersten Tagen oft nicht auf. Ein weiterer Aspekt betrifft die Entfernung von starken organischen Verschmutzungen wie Fett und Öl, die häufig mit sehr stark alkalischen Reinigern behandelt werden. Diese Reinigung erfolgt durch Verseifung, wodurch die Fette und Öle von einer nicht wasserlöslichen in eine wasserlösliche Form überführt werden. Dies führt zur Bildung von wasserlöslicher Seife, die ebenfalls zu den Tensiden gehört. Daher muss darauf geachtet werden, dass diese Bestandteile nach der Reinigung nicht auf der Oberfläche verbleiben. Darüber hinaus gibt es die Entfernung von mineralischen Verschmutzungen, für die normalerweise saure Produkte verwendet werden. Die in der Gebäudereinigung üblichen Säuren wie Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Amidosulfonsäure, Milchsäure oder Zitronensäure sind für Feinsteinzeugfliesen unbedenklich. Da die meisten dieser Produkte ebenfalls Tenside enthalten, ergibt sich das gleiche Problem wie bei den Reinigern für die Unterhaltsreinigung und die Grundreinigung. Um das Eindringen von Tensiden in die Mikroporen des Feinsteinzeugs zu verhindern, empfiehlt es sich, auf den Einsatz von tensidhaltigen Produkten nach Möglichkeit zu verzichten. Dies ist problemlos in der täglichen Unterhaltsreinigung möglich, da es eine Vielzahl von tensidfreien Reinigern auf Komplexbildnerbasis gibt. Diese basieren entweder auf Phosphaten (obwohl diese aufgrund ihres hohen Phosphatgehalts weniger beliebt sind) oder auf Zitraten (Salzen der Zitronensäure). Die Wirkungsweise dieser beiden Produkttypen weist kaum Unterschiede auf. Tensidfreie Reiniger weisen eine effektive Reinigungswirkung auf, bewirken jedoch keine verbesserte Kapillarität, da die Oberflächenspannung des Wassers erhalten bleibt und somit kein Feinschmutz in die Mikroporen gelangt. Darüber hinaus neigen diese Reiniger weniger zur schnellen Wiederanschmutzung im Vergleich zu tensidhaltigen Produkten. Durch die Verwendung von tensidfreien Reinigern in der täglichen Unterhaltsreinigung kann in gewissem Maße die Anlagerung von Tensiden abgebaut werden. Bei starken Vergrauungen ist jedoch eine Grund- oder Intensivreinigung unverzichtbar. In Bezug auf saure Reiniger können spezielle tensidfreie Reiniger verwendet werden, oder es muss sichergestellt werden, dass die Tenside in einem zweiten Schritt aus den Mikroporen entfernt werden. Die Verwendung von stark alkalischen Reinigern stellt eine größere Herausforderung dar, da auch in den tensidfreien Varianten Tenside (Seifen) auf der Oberfläche entstehen können. Daher ist es fast immer erforderlich, diese Tenside in einem zweiten Schritt von der Oberfläche zu entfernen.

Selbst wenn alle erforderlichen Schritte für eine effiziente Pflege umgesetzt werden, ist es unvermeidlich, dass sich im Laufe der Zeit bei Feinsteinzeugbelägen eine gewisse Trübung bildet. Trotz der besonderen Vorzüge von Feinsteinzeugfliesen im täglichen Gebrauch überwiegen die positiven Aspekte der Fliese, die jedoch mit zusätzlichem Aufwand sowohl in der routinemäßigen Reinigung als auch bei umfassenden Reinigungsarbeiten in Form einer Grundreinigung einhergehen können.

Unterhaltsreinigung von Feinsteinzeugfliesen

Die Pflege von Feinsteinzeugoberflächen erfordert spezielle Maßnahmen, die sich von herkömmlichen Reinigungsmethoden unterscheiden. Gewöhnliche Reinigungswerkzeuge wie Wischbezüge aus Baumwolle, Viskose oder Polyestergemisch sowie Kunststoffvliesbürsten und -pads sind für Feinsteinzeug ungeeignet. Ihre Fasern oder Borsten können nicht in die feinen Poren der Fliesenoberfläche eindringen, um den dort angesammelten Schmutz effektiv zu entfernen. Stattdessen gleiten sie nur oberflächlich über die Fläche, ohne in die Tiefe vorzudringen.

Um dieses Problem zu überwinden, empfehlen wir grundsätzlich den Einsatz von Mikrofasertextilien zur Reinigung von Feinsteinzeugfliesen. Hierbei wird unterschieden, ob lockerer Staub oder hartnäckiger Schmutz entfernt werden soll. Eine effiziente Reinigung umfasst immer sowohl das Binden von Staub als auch die Nassreinigung zur Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen.

Im ersten Schritt empfehlen wir die Verwendung spezieller Mikrofaserbezüge oder klebstoffbeschichteter Einweg-Vliestücher für die trockene Reinigung, um losen Feinschmutz vorab zu beseitigen. Bei strukturierten Oberflächen können geeignete Hartbodendüsenstaubsauger zum Einsatz kommen.

Die manuelle Nassreinigung sollte in zwei Schritten erfolgen und tensidfreie Spezialreiniger auf Komplexbildnerbasis in Kombination mit Mikrofaserbezügen verwenden. Die Reinigung der feinen Mikroporen wird durch den Einsatz von Mikrofaser-Breitwischbezügen gewährleistet. Einstufige Nasswischverfahren sind aufgrund ihrer begrenzten Schmutzentfernung nur für wenig beanspruchte Bereiche geeignet. Bei Verwendung eines einstufigen Nasswischverfahrens besteht die Gefahr, dass das Feinsteinzeug im Laufe der Zeit vergraut.

Besonders bei der manuellen Reinigung von poliertem Feinsteinzeug, das ebenfalls feine Mikroporen aufweist (wenn auch größer als bei unpolierten Fliesen), sollte Vorsicht geboten sein. Da tensidfreie Reiniger auf polierten Oberflächen möglicherweise nicht ausreichend benetzen, können nach dem Trocknen unschöne Wischspuren auftreten. Daher ist es bei poliertem Feinsteinzeug ratsam, gründlich mit gut ausgewrungenen oder trockenen Mikrofaserwischbezügen nachzuwischen.

Das beste Reinigungsergebnis auf Feinsteinzeugfliesen mit mikroporiger Oberfläche wird durch den Einsatz von Scheuersaugmaschinen erzielt. Hierbei sollten ebenfalls tensidfreie Reiniger auf Komplexbildnerbasis verwendet werden. Anstelle von Bürsten oder Kunststoffvliespads empfehlen sich textile Faserpads aus Aktiv- oder Mikrofasern. Für strukturierte Oberflächen sind geeignete Walzenmaschinen die bessere Wahl.

Grundreinigung oder Sonderreinigung von Feinsteinzeugfliesen

Obwohl alle Schritte der Routinepflege gemäß den gängigen Standards zur Reinigung von Feinsteinzeugfliesen sorgfältig ausgeführt werden, kann aufgrund der bereits erwähnten mikroporösen Eigenschaften von Feinsteinzeugfliesen im Laufe der Zeit ein “Schleier” oder “Grauschleier” auftreten. Infolgedessen empfehlen wir dringend, in regelmäßigen Abständen eine Tiefenreinigung durchzuführen, bei der Mikrofasertextilien oder Melaminharzpads verwendet werden. Diese Verfärbungen können selbst durch eine gründliche Routinepflege nicht völlig vermieden werden. Die Grundreinigung von Feinsteinzeugfliesen erfordert aufgrund ihrer speziellen Oberfläche einen höheren Arbeitsaufwand im Vergleich zu anderen keramischen Belägen. Für diesen Zweck können herkömmliche Reinigungsmaschinen und -geräte verwendet werden, wobei sich die Verfahren und die verwendeten Scheuerwerkzeuge von denen für andere Bodenbeläge unterscheiden. Anstelle herkömmlicher Bürsten und Pads werden spezielle Mikrofaser-, Aktivfaser- oder Melaminharzpads eingesetzt.

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